Ausflug zur Burgruine Königstein

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Ein Ausflug zur Burgruine Königstein führt zu einer der größten Burganlagen im Taunus und Deutschlands. Das sagenumwobene Bauwerk zieht alljährlich Tausende von Besuchern in den Bann.

Eine Sage als Ursprung

Einer Sage zufolge begann die Historie des Bauwerks mit einer Erscheinung, die König Chlodwig vermutlich im 4. oder 5. Jahrhundert n. Chr. hatte. Dieser Sage zufolge riet eine Jungfrau dem König an, sich zum christlichen Glauben zu bekennen. An diesem Ort der Erscheinung ließ König Chlodwig daraufhin die Burg errichten: Eine faszinierende Legende, deren Wahrheit natürlich nicht belegt werden kann.

Mauerreste aus mehreren Jahrhunderten

Die ältesten Mauerreste, die Archäologen bei Ausgrabungen fanden, stammen aus dem 10. oder 11. Jahrhundert n. Chr. In der Kernburg stießen Forscher auf das Fischgrät-Mauerwerk, das nach Nutzung der sogenannten C-14-Methode vermutlich auf den Beginn des 12. Jahrhunderts zurückgeht.

Burg Königstein im TaunusDie ältesten Mauerreste, die Archäologen bei Ausgrabungen fanden, stammen aus dem 10. oder 11. Jahrhundert n. Chr. - Bild: © BB-Digitalfotos #54022459 - stock.adobe.com

Burganlage zur Überwachung

Eine der wichtigsten Funktionen wurde der Burg zu Beginn des 14. Jahrhunderts zuteil, als deren Bewohner die zwischen Frankfurt sowie Köln verlaufende Handelsstraße bewachen sollten. In dieser Zeit wurden höchstwahrscheinlich auch die unteren Geschosse des Bergfrieds errichtet, die währenddessen mehrfach ergänzt wurden und heute insgesamt 34 Meter hoch sind. Über die Jahrhunderte hinweg wurde jedoch nicht nur der Bergfried erhöht. Weiterhin wurden verschiedene Teile der Burg regelmäßig umgebaut und ergänzt.
Während der Renaissance wurde die Burg zum Residenzschloss der Grafschaft Königstein umgebaut. Als die Anlage im Jahr 1581 an das Kurfürstentum Mainz überging, diente das Kastell ab diesem Zeitpunkt ausschließlich militärischen Zwecken. Der letzte große Umbau wurde auf den Zeitraum von 1660 bis 1670 datiert. Seit dieser Zeit besitzt die Anlage eckige Bastionen an der Südseite.

Tragische Ereignisse

Im Laufe der nächsten Jahrhunderte wurde die Burg immer wieder von neuen Truppen unter Beschuss genommen. Während der Revolutionskriege wurde die Burg von der französischen Armee vereinnahmt. Ein Teil französischer Truppen nutzte die Anlage als Unterschlupf – auf der Flucht vor Preußen. Daraufhin nahm der preußische General Friedrich Ludwig zu Hohenlohe die Anlage ein. Ihr vermutlich düsterstes Kapitel erlebte die Burg durch eine Bombardierung, in deren Folge bis zu 80 Prozent der kompletten Burg verbrannten.
Anschließend war es nach einer längeren Belagerung nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die in der Burg hausende Besatzung im März 1793 ergab. Damals bestand die Besatzung aus 14 Offizieren und 421 weiteren Personen.

Burgruine Königstein im Taunus von obenWährend der Revolutionskriege wurde die Burg von der französischen Armee vereinnahmt - Bild: © Andrea #243746237 - stock.adobe.com

Entwendete Baumaterialien

Massive Schäden erlitt die Festung außerdem während des Koalitionskriegs, der insbesondere einem Sprengversuch im Jahr 1796 geschuldet war. An diese düsteren Stunden erinnert heute nur noch eine Ruine, die Königsteiner für lange Zeit als Reservoir für Baumaterialien nutzten und Bauteile für die Errichtung ihrer eigenen Häuser entwendeten.

Anfang der 1920er Jahre ging die Burgruine durch eine Schenkung von Hilda von Nassau in den Besitz der Stadt Königstein über. Ein Modell der kompletten Anlage und mehrere Fundstücke sind heute im Stadtmuseum von Königstein ausgestellt.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Heute stehen die Tore der Burg ganzjährig für Besucher offen. Somit können Besucher beispielsweise mit dem Zug von Frankfurt am Main nach Königstein fahren, um die meisten Keller sowie den Burgturm zu besichtigen. Einer der bis heute erhaltenen Gewölbekeller steht ebenfalls zur Miete für private Veranstaltungen bereit.
Die Burgruine Königstein ist vom 1. April bis 31. Oktober täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Von November bis März stehen die Pforten jeweils samstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr offen. Der Eintritt für Kinder beträgt drei Euro sowie für Kinder jeweils 1,50 Euro. Für Gruppen ab zehn Personen gelten vergünstigte Konditionen.